Sonntag, 28. Oktober 2007

Die Sache mit der Bewerbung!

Liebe Leser,

nachdem ich in der letzten Woche wieder einige Bewerbungen bearbeitet habe, ist mir was ganz entscheidendes aufgefallen. Leider wissen viele Bewerber überhaupt nichts über das Unternehmen, wo sie sich bewerben. Es wird einfach drauflos geschrieben, ohne sich der Wichtigkeit einer guten Bewerbung bewusst zu sein.

Eine Bewerbung kann durchaus Türen öffnen, aber nur wenn sie persönlich und individuell geschrieben wird. Anstatt 20 Bewerbungen auf einmal zu verschicken und zu hoffen, dass schon irgendjemand antwortet, versendet man lieber nur eine Bewerbung, diese aber auf den Punkt formuliert.

Durch das Internet hat man doch sehr wohl die Möglichkeit sich über den Arbeitgeber zu informieren, wo man gerne tätig wäre.

Wie geht man denn dabei vor?

Ich gebe einfach mal ein Beispiel, damit man sich ein besseres Bild machen kann:

Eine gelernte Bürokauffrau sucht eine neue Anstellung. Sie hat keine Englischkenntnisse und jahrelang im selben Unternehmen gearbeitet, dieses hat Insolvenz angemeldet.

Die Frau mittlerweile 50 Jahre ist natürlich total verunsichert. Der ALG I Bezug endet bald und sie hat zwar viel aus eigenem Antrieb versucht, aber immer nur Absagen erhalten. Sie hat sich regional beworben, da sie verheiratet ist und mit ihrem Mann zusammen ein Haus hat. Außerdem haben die beiden ein gemeinsames Hobby. Sie besuchen regelmäßig eine Hundeschule, knüpfen hier schon seit vielen Jahren soziale Kontakte und wollen darauf auf gar keinen Fall verzichten.

Was kann die Frau nun tun, um möglichst schnell wieder eine Anstellung zu finden und ihr gewohntes Leben weiterzuführen?

Der erste Schritt ist sich darüber klar zu werden, was man will und was auf gar keinen Fall.

Dies sind in diesem Fall die folgenden Punkte:

  • Ein Umzug kommt definitiv nicht in Frage
  • Eine neue Anstellung muss her, weil die finanziellen Möglichkeiten ein Absinken in Hartz 4 nicht lange abfedern können
  • Selbstbewusstsein muss wieder aufgebaut werden, damit ein eventuelles Vorstellungsgespräch überhaupt effektiv geführt werden kann
  • Die Frau muss sich darüber informieren, was auf dem derzeitigen Arbeitsmarkt überhaupt gefragt und gefordert ist

Ich würde ihr raten, sich in Englisch weiterzubilden, da dies heute im Bürobereich eine unabdingbare Voraussetzung ist, obwohl viele Firmen die Englischkenntnisse eigentlich nur fordern, damit man zwischendurch mal ein Telefonat in der Fremdsprache annehmen kann.

Trotzdem sie muss in diesem Bereich ansetzen. Grundkenntnisse kann man sich entweder im Unterricht aneignen oder mit teilweise sehr günstiger Literatur, der Rest kommt über die Praxis.

Das heisst aber nicht, dass in der Zeit des Lernens überhaupt nix passieren muss. Die Frau braucht schnell Hilfe und nicht erst in einem Jahr, wenn sie Telefonate auf Englisch führen kann.

Gehen wir mal davon aus, dass die Frau sich weiterbildet und somit auch etwas für ihr Selbstbewusstsein macht. Hier kann sie wunderbar ansetzen und bei einem Vorstellungsgespräch gut argumentieren. Der Arbeitgeber nimmt es zur Kenntniss, dass diese Bewerberin aktiv geworden ist.

Doch vor das Vorstellungsgespräch hat die Gesellschaft noch eine tolle Bewerbung gesetzt, nicht wahr?

Die Bewerberin sollte also erstmal ausloten, welche Firmen aus ihrer Region interessant wären. Sind im Stellenangebot jetzt Englischkenntnisse gefordert, kann sie sich natürlich bewerben, sie ist ja am Lernen.

Außerdem entscheidet sich die Dame noch, ob es eher ein kleines Unternehmen oder ein großes Unternehmen sein soll.

Aufgrund meiner Erfahrung sind die Chancen für eine Anstellung bei kleineren Firmen besser, da man hier im Falle einer Einladung zum Vorstellungsgespräch oft direkt mit dem Entscheider spricht.

Diesen gilt es nun vor der Bewerbung herauszufinden. Da gibt es viele Möglichkeiten, zum Beispiel über die Internetpräsenz oder durch einen Anruf. Nun sollte man über eine Suchmaschine recherchieren ob der jeweilige Ansprechpartner schon irgendwas veröffentlicht hat, ob es irgendwas besonderes gibt.

Das kann man nämlich prima in die Bewerbung einbauen. Wenn ich in einer Bewerbung direkt angesprochen werde, dann entwickel ich gleich ein ganz anderes Bild vom Bewerber. Er muss engagiert sein, hat sich Mühe gemacht, denkt mit. Sowas will man in seiner Firma haben, nicht wahr?

So, werde jetzt erstmal mit meinen Hunden rausgehen, wir lesen uns nächste Woche wieder. Ich hoffe man konnte mit meinen Tipps was anfangen. Für alle Fragen stehe ich zur Verfügung.

Viel Glück und bis demnächst

Melanie